Bildung Kinder Gleichstellung

Bildung wird digital und virtuell. Noch sind E-Lectures, Massive Open Online Course (MOOC), „Flipped Classroom“ oder Learning Apps an Schulen und Berufsschulen Fremdwörter. Bei der Ausstattung mit schnellem Internet, WLAN und Whiteboards hinken Sachsen-Anhalt und Deutschland im weltweiten Vergleich hinterher. Selbst da wo es Whiteboards gibt, ist die Internetverbindung nicht so, dass sie funktionieren.

Die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angela Kolb-Janssen: „Ich begrüße die Bildungsoffensive der Bundesregierung für die digitale Wissensgesellschaft. Digitales Lernen schafft Flexibilität, kann Theorie und Praxisphasen besser verbinden und zu mehr Teilhabe und Chancengerechtigkeit beitragen. Aber digitale Bildung muss in vorhandene didaktische und pädagogische Konzepte eingebunden werden. Das beste digitale Gerät nutzt nichts, wenn man nicht weiß, wie man es sinnvoll einsetzt.“

Da noch unklar ist, wie das Fünf-Milliarden-Euro-Programm des Bundes in den Ländern umgesetzt wird, fordert Kolb-Janssen: „Das Bildungsministerium muss in Abstimmung mit dem Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung so schnell wie möglich ein Konzept für schnelles Internet an allen Schulen und Berufsschulen in Sachsen-Anhalt vorlegen. Darüber hinaus muss ein Gesamtstrategie zur Digitalisierungsstrategie im Bildungsbereich vorgelegt werden, die folgende Punkte enthält: Weiterbildung, Motivation und neue Lehrkonzepte.“

Für die digitale Welt von morgen müssen unsere Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer schon heute vorbereitet werden, um in der „Industrie 4.0“ mit Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung Schritt zu halten. „Das Bildungsministerium muss hier so schnell wie möglich entsprechende pädagogische Konzepte vorlegen, wie die Chancen der digitalen Bildung auch in Sachsen-Anhalt genutzt werden. Es reicht allerdings nicht, Klassen mit modernen Tablets und WLAN auszustatten, wenn die Schulen sanierungsbedürftig sind“, so Kolb-Janssen. Die SPD begrüßt daher, dass der Bund endlich bei der Sanierung von Schulen hilft und dafür das Grundgesetz ändert. Das Schulsanierungsprogramm innerhalb des kommunalen Investitionsprogramms wird von 3,5 Milliarden Euro auf sieben Milliarden Euro aufgestockt. Die zusätzlichen Mittel sollen zunächst in sozial benachteiligte Viertel fließen. Denn für die SPD ist klar: Moderne, gut ausgestattete Schulgebäude und Klassenräume sind entscheidend für mehr Chancengleichheit im Bildungssystem.